Danke für das Kompliment. *verbeug* Ich muss gestehen, als ich die Bilder auf den Abzügen sah, fand ich sie z.T. etwas mau. Ihr habt hier jetzt sozusagen das beste aus 72 Fotos. Aber in der Größe, in der sie jetzt auf dem Bildschirm erscheinen, wirken sie in der Tat ganz anders.
Eins muss ich zu den Sandrosen noch nachtragen. Die habe ich natürlich nicht alleine gefunden. Charles hat uns zu dem Platz gelotst, wo man sie finden konnte. Damit da kein falscher Eindruck entsteht....
Schoene Bilder. Haben mich sehr beruehrt. Ich sitze im Cyber-Cafe in OSHO-International, Poona, India. Kurz nach zehn Uhr abends. Und mir laufen die Traenen uebers Gesicht. Aber das Gute ist: hier stoert das keinen. Bis Freitag, mein Lieber. Anjee
"als ich die Bilder auf den Abzügen sah, fand ich sie z.T. etwas mau." Das ging mir auch des öfteren so. Ich denke fast, daß es daran liegt, daß in diesen Breiten graden, und weiter südlich natürlich noch viel mehr, die sonneneinstrahlung einfach so anders ist, daß man irgendwelche filter benutzen muss daß die bilder gut werden.... Aber ansonsten: Ich bekomme richtig heimweh bei deinen bildern
ich kann irgendwie nicht alle bilder sehen? und: grundsätzlich gilt bei fotos: je größer je eindrucksvoller. das ist einfach so
*lol* Wahrscheinlich gibt es bald einen Anschiss vom Skip, weil wir seine Server mit einer Bilderflut überlasten
Naja, ich habe meine Bilder schon um die Hälfte verkleinert - sowohl von der Fläche her, die sie auf dem Bildschirm brauchen, als auch vom Platz her. @sophie: Den Fehler mit den URLs hab ich auch behoben. Es sollten also wieder alle Bilder da sein. @Kastenfrosch: Ich hatte einen Filter (Skylight) auf meiner Kamera. Aber es ging mir nicht nur um das Licht, sondern zum Teil auch um das, was ich fotographiert habe. Manches ist einfach zu klein aus der Ferne, anderes kommt farblich nicht raus, bei manchem weiß ich nicht mal, was ich da genau fotographieren wollte. *g* Aber es sind ein paar schöne dabei, und ein oder zwei werde ich mir wohl richtig vergrößern lassen, um sie mir hier aufzuhängen. Als Erinnerung - sobald werde ich das Geld für so eine Reise nicht mehr zusammenbekommen. Wobei: Charles hat mir angeboten, umsonst mitfahren zu können - wenn ich dafür 12 andere Teilnehmer auftreiben kann. *g*
Wüstenweisheiten.... Gestern habe ich bei der Arbeit mit einer Kollegin über meine Reise gesprochen. Irgendwann meinte sie, was ich erzählt, erinnere sie an den Alchimisten von Coelho. Am Anfang hab´ ich nicht so recht verstanden, was sie meinte. Aber dann fiel der Groschen. Was sie meinte, war, dass die Erfahrungen, die ich mit dem Gehen im Sand gemacht habe, sich in gewisser Weise auf das Alltagsleben übertragen lassen. Und sie meinte, ich könnte das doch mal aufschreiben - für mich. Und sie hätte das auch gerne... *g* Die erste Begegnung mit dem Wüstensand war spannend. Wo trägt er gut, wo sinkt man wie tief ein? Mal nur ein bißchen, mal fast bis zum Knöchel. Ein Experiment beginnt, das bis zum Ende meiner Tage dort lief. Immer wieder versuchen, sich überraschen lassen. Natürlich hat sich das schnell in groben Zügen gefunden. In den Dünentälern und auf den Kämmen ist der Sand am festesten. Dazwischen ist er meistens weicher. Aber man kann erahnen, wo er wie weich ist. Je mehr feine Linien, sozusagen Minidünen, sich umso enger beieinander durch den Sand ziehen, umso stabiler. Oder auch in der Verlängerung der Dünenkämme oder -täler: eher fester Sand. Dann aber immer diese Überraschungen, weil es manchmal eben doch ganz anders war, ohne dass ich es erklären könnte. Oder "Sondereinflüsse": Wenn es geregnet hat oder nachts feucht war, dann ist die oberste Sandschicht stabil, solange man nicht zu schwer ist oder die Schicht schon wieder zu trocken. Das Laufen an sich war dann die eigentliche Lehrstunde der Wüste. Anfangs bin ich mittendurch gelaufen. Das war natürlich anstrengend, weil ich oft eingesunken bin. Im Laufe der Zeit bin ich dann den Kämmen gefolgt. Das war zwar auch noch anstrengend, weil es viel bergauf und -ab ging, aber die Aussicht war besser. Und: Im Wind bläst am meisten Sand über dem Boden. Wenn man im Tal geht, bekommt man den Sand von oben auf der Düne mitten ins Gesicht. Aber dann hab´ich mir an einem Tag am Knie weh getan und bin die letzten fünf Kilometer vor mich hin gehumpelt. Da ging es auf einmal ganz anders um Effektivität: Wie kann ich möglichst zielstrebig und mit wenig Mühe laufen? An diesem Tag habe ich die Täler für mich entdeckt: Da konnte man bei wenig Wind sehr angenehm und ohne zu großen Aufwand laufen, weil es oft besonders fest war und schon ein paar Steinchen zeigten, dass man vom festen Untegrund nicht weit weg war. Zwischendurch gab es dann sozusagen zwischen den Dünen niedrige Übergänge, die leichter zu durchlaufen waren, als würde ich die Düne ganz hoch gehen. So kam ich angenehm und schonend voran. Aber: Gesehen habe ich nicht so viel. Wo die Dünen hoch genug waren, war um mich rum nur Sand, so dass wirklich nur Kompass oder Sonne blieben, um sich zu orientieren. Von der Landschaft habe ich an diesem Tag nicht wirklich viel mehr gesehen. Es ging also nur eins auf einmal: Entweder mehr Aufwand haben und dafür viel sehen können, oder es einfach und bequem haben, dafür aber immer im Schatten hinter den Dünen bleiben. Fast wie im Leben... Überhaupt hat sich im Laufe der Zeit die Frage nach sowas wie der Balance beim Gehen gestellt: wieviel oben, wieviel unten? wieviel Bequemlichkeit, wieviel Aufwand? Auch: wie sehr straight am Ziel orientiert und immer auf Kurs und wieviel auch mal rumwandern und neben dem eigentlichen Kurs gehen oder davon abweichen, um was interessantes anzuschauen? Einmal hab ich mich dann "verlaufen" - hab ich das schon geschrieben? Ich bin zuweit nach osten gelaufen. Ich glaube, als ich das gemerkt habe, habe ich auch wieder eine Lektion von der Wüste bekommen: Ich habe dann nach guten Wegen gesucht, die möglichst bequem, aber auch zeilführend waren. Aber weil die Dünen eher hoch waren, musste ich eben auch manchmal nach oben gehen. Ich wollte das auch, um zu schauen, ob ich irgendwo einen meiner Begleiter oder zumindest deren Spuren sehen konnte. Und plötzlich viel mir auf, wie sehr die Wüste einen führen kann. Ich habe einen Weg eingeschlagen, um auf der nächsten Düne zu sehen, dass es noch besser ist, ihn ein klein wenig nach links zu ändern, weil der Boden da noch fester aussieht und die Steigung weniger ist. Daraus ist für mich so ein kleiner Leitspruch geworden, den ich auch fürs Leben im Allgemeinen passend finde: "Man sieht manchmal erst auf der Düne, wie der Weg dahinter am besten weitergeht." Das hat für mich zwei Aspekte: Einmal, dass man überhaupt losgeht nach oben, um zu schauen und auszuprobieren. Und dann aber auch, dass es völlig normal und keine Schande ist, da oben seinen ursprünglich geplanten Weg nochmal zu ändern, weil man jetzt viel besser oder vielleicht sogar was neues sieht... Die Wüste ist ein spannender Lehrmeister. Und ich glaube, sie hat mich mit manchen dieser anfangs eher banal wirkender Lektionen beim Gehen auch darüber hinaus reich beschenkt. Genauso, wie die Pflanzen und Vögel, die dort wachsen und leben, sie reich beschenken: Die Vögel singen, die Pflanzen blühen - obwohl das Wasser knapp ist. Aber es ist dafür immer genug. Und keine Pflanze scheint mit dem Blühen zu warten und ihr Wasser zu sparen, weil es ja dann eine Trockenperiode geben könnte, oder sie von einer Düne verschüttet werden könnte (manche Pflanzen zeigten nur noch mit ein paar Blättern aus dem Sand, während andere total trocken oder die Wurzeln zum Teil freigelagt waren). Stattdessen: Pflanzen blühen, was das Zeug hält, als könnte es heute die letzte Gelegenheit dazu sein. Vögel singen, auch wenn der Sand in der Luft mich total genervt hat. Die Natur ist da anders. Sie scheint nicht den Mangel zu sehen, sondern von der Fülle auszugehen. Im Vertrauen darauf, dass auch morgen wieder genug Wasser dasein wird (für die Vögel gab es z.B. auf den Tafelbergen viel Wasser, weil es sich in lauter kleinen Kratern gesammelt hatte). Auch das hat vermutlich seinen Teil dazu beigetragen, dass ich mit mehr Vertrauen aus der Wüste zurückgekommen bin. Dabei herrscht dort eine viel größere Ungewissheit: Täglich könnte irgendwas schief gehen, was passieren, was sogar "bedrohlich" werden könnte. Auch die Tunesier schienen sich so zu verhalten. Ein paar Mal habe ich von ihnen, oft aber von Charles eine Wendung gehört: Inshallah - frei übersetzt "so Gott will". Die Botschaft war klar: Wir treffen uns heute abend wieder - inshallah - es sei denn, einer von uns bleibt irgendwo im Sand stecken oder sonstwas passiert. Die Menschen scheinen sich ihres Seins und ihrer Pläne nicht so sicher zu sein. Und doch: Auch ich habe diese Unsicherheit gespürt und mit mir genommen, gleichzeitig aber doch auch mehr Vertrauen, dass es gut gehen wird, selbst wenn es anders wird, als ich gedacht habe. Wüstenlektionen ... Weisheit aus dem Sandmeer...
Hier kommen nochmal ein paar Fotos vom dritten Film: Mein Feuer z.B....... Oder der Versuch, das Rot vor Sonnenaufgang festzuhalten. Über den Erfolg mag jeder selbst urteilen. Und zum Schluss eines meiner favorites: Der größere Tambain-Berg aus der Ferne, aufgenommen an meinem letzten Tag in Wüste auf dem (Rück-)Weg nach Norden, bei traumhaftem Wetter: so far...
Ich habe das ganze gelesen. Toller Bericht! Empfinde ich den eals ich dort gewesen wäre. Freue much fur dich dass du eine solche Erlebnis hatte.