Heute war in hier in Karlsruhe die Bundesweite Demo zum zweiten Jahrestag der einführung des Gesetztes, daß Studiengebühren erlaubt sind. Ich wahr sehr, sehr gerührt, wieviele Menschen aus der ganzen Republik nach Karlsruhe gekommen sind, wie lang der Zug, und wie gut die Stimmung war. Aber auch die Staatsmacht hat viel, und schwere Präsenz gezeigt. Nach der Schlusskundgebung gab es dann so ein Chaos, daß in der Karlsruher Innenstadt keine Bahnen mehr gefahren sind, immer wieder wurden Kreuzungen blockiert. Es war kalt, aber es war eine sehr gute Energie da. Der Wut wurde Luft gemacht, und das ist gut so. Gewalt hab ich kaum mitbekommen. Nur, daß auch die Staatsmacht mit schwächelnden ihrer Mitglieder nicht zimperlich umgeht.... ***Bildung für ALLE und zwar UMSONST!!!!*** In Liebe, Euere *~KaFro~*
Hmmmm. Schön, dass es so gut gelaufen. Ich habe gehört, dass auch ein paar Leute aus Hamburg gekommen sind. Nur irgendwie habe ich doch so meine Zweifel, ob die ganze Gegenwehr wirklich noch Chancen hat. Wenn ich das richtig gelesen habe, läuft der Boykott in BW ja auch nicht gerade super: Einzelne Unis sind gar nicht dabei, die Quoren werden z.T. wohl verfehlt etc. Scheint so, als ob die Anzahl deren, die nicht einverstanden sind, vielleicht doch zu klein ist, um auf diesem Wege was zu bewegen. Ich befürchte es zumindest. Wer weiß, vielleicht wird es am Ende eben doch wieder auf die Juristen ankommen. Was wäre wohl, wenn Karlsruhe entscheidet, dass die Studiengebührengesetze reihenweise verfassungswidrig sind, weil sie nicht sozialverträglich gestaltet sind? :tongue:
Ob auf diesem Wege etwas erreicht werden kann, bezweifle ich schon ein bißchen. Nur denke ich, im Kampf untergehen ist besser, als Kampflos sich allem hingeben. Ich bin doch irgendwie optimistisch. In Karlsruhe hat die HfG ihr Quorum bereits überschritten, und in der Kunstakademie haben gestern noch 22 'Überweisungen gefehlt, und es geht noch bis zum 31. Die Uni und andere Hochschulen haben noch eine etwas längere Frist. Und ich denke, daß viele sich erst zur letzten Minute zum Boykott entscheiden. Ich denke nicht, daß die Zahl derer, die dagegen ist, zu klein ist. Sondern die Zahl derer, die dagegen ist, die aber alles ohne Kampf hinnehmen ist einfach zu groß.
So sehe ich das auch! Ich wurde schon 1997 sehr entäuscht, als bei der "bundesdeutschen" Demo in Bonn nur ein paar tausend Demonstranten aufliefen. Ich finde es erschreckend, wie wenig Solidarität viele Studierenden an den Tag bringen und wie kurzsichtig und ignorant sie sich der Polit- und Wirtschaftsmacht gegenüber verhalten. Was glaubt ihr wie schnell Studiengebühren vom Tisch wären, wenn auch nur mal ein, oder zwei Semester das Studium in den "wirtschaftlich wichtigen Fächern" unmöglich wird. Die Macht der Solidarität und der Verweigerung wurde in Deutschland aber schon immer unterschätzt, leider!
in Karlsruhe haben mittlerweile 3 Hochschulen das Quroum erreicht: die Hochschule für Musik, die für Gestaltung, und die Kunstakademie. Wir sind mittlerweile sogar schon bei über 50% (der Zahlungspflichtigen) Aber wir sind leider auch bis jetzt die einzigen. Was teilweise daran liegt, daß die Überweisungswellen erst nahe der Deadline kommen, und weil die Fristen der anderen Hochschulen erst anfingen, als unsere schon vorbei war. Und jetzt müssen wir die Uni mobilisieren. Denn Zahlenmässig sind wir leider von den Großen Unis abhängig. :-(
Ich wünsche Euch viel Glück dabei! Damals waren die Juristen und vor allem die WiWi´s sehr unsolidarisch :boxing: , leider auch zahlenmäßig zwei sehr große Gruppen.