Weiß nicht. Früher (in meiner Jugend :tongue habe ich auch sehr viel auf Ironie gehalten. Aber irgendwie war das auch schwierig im Laufe der Zeit. Wann meinte ich es denn nun erst und wann nicht? Manchmal habe ich mir damit schon beinahe selbst Fallen gestellt. Und das dann irgendwann reduziert. Heute würde ich sagen, dass Ironie was ist, was mal Spaß machen kann - vor allem dann, wenn es klar ist, dass es welche ist. Oder auch mal entlastend sein kann, wenn man in bestimmten Situationen nicht anders sagen kann/darf, was man von Dingen hält. Aber dann ist es eben, was es ist: letztlich ein Werkzeug für Fälle, in denen man anders nicht weiterkommt, schon beinahe ein Ausdruck anderweitiger (verbaler) Hilflosigkeit. Naja, und den Zustand, den versuche ich immer weniger zu erleben, sei es, dass ich mich selbst da rein bringe, oder dass ich in schwierigen Situatione nicht doch irgendwie sagen kann, was los ist, so dass es okay ist.
Hmmmm. Dem eigenen Elend ist Auge zu sehen ist auch echt eine Kunst. Aber meine Erfahrung geht eher die Richtung, dass man da aller Ironie zum Trotz früher oder später nicht dran vorbeikommt - auch wenn es dann womöglich (noch mehr) weh tut. Aber auf der anderen Seite, wenn es wieder besser werden soll, geht es in den meisten Fällen eben auch nur auf dem Weg. So gesehen: Wo´s weh tut, kann auch wieder was heil werden.
Ja, Elend, nicht nur das eigene, zu sehen, zu erleben, das tut weh. Was ich meinte, war auch, dass Ironie manchmal hilft, sich das Elend ein wenig auf Distanz zu halten, so dass es nicht mehr ganz so weh tut. Ob man aber um vorwärts zu kommen, nicht doch irgendwann einmal alle Ironie bei Seite lassen, alle Distanz überwinden muss, auch wenn der Schmerz dann in seiner ganzen Stärke zu spüren ist? Kann man nicht vielleicht nur dann weiter, wenn man sich dem, was da so weh tut, stellt? Das war meine Vermutung, verbunden mit der Idee, dass Ironie am Ende nicht wirklich was bringt, außer in jenen schwächeren Momenten, wo man ohne sie nicht kann.