Die Idee kam hier vor einiger Zeit schon mal auf. Muss so vor etwa zwei Jahren gewesen sein. Was haltet ihr von dieser Idee? Wir lesen gemeinsam ein Buch, und "sprechen" dann hier darüber. Ich schlage als Buch Mein Name sei Gantenbein von Max Frisch vor. Ist kein ganz einfaches, aber doch ziemlich interessant. Bin aber natürlich auch für andere Bücher offen. Vorschläge und Ideen sind gefragt!
Hallo Kastenfrosch Finde die Idee super. Kenne das Buch nicht, aber bin dabei. Es ist so, dass ich noch Prüfungen habe bis Mitte Dezember und es deshalb etwas schwierig wird. Ich habe mal das Buch "durch die Hölle der Gewalt" von Samira Bellil gelesen. Dieses Buch hat mich sehr berührt und ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen. Leider ist Samira bereits vor etwa 2 Jahren an an Krebs gestorben. Das hat mich damals sehr traurig gemacht.
SAMIRA BELLIL: Durch die Hölle der Gewalt Sie wurde vergewaltigt, immer wieder, nicht nur von einem - die Typen brachten ihre Freunde mit. Ihr Vater hat sie dann rausgeschmissen, sie lebte auf der Straße, nahm Drogen, verachtete sich selbst und alle andern. Jahre später schreibt sie ein Buch, um wieder aufzutauchen aus dem Morast ihrer Vergangenheit und um wachzurütteln: Denn was sie, Samira Bellil, erlebt hat, ist kein Einzelschicksal. Samira Bellil: "Seit einiger Zeit gibt es für unsere Männer, auch für die jungen Männer nur zwei Kategorien von Mädchen: die Guten und die Schlechten. Die Guten sind in ihren Augen diejenigen, die zu Hause bleiben, für die Schule arbeiten, sich um den Haushalt kümmern, unterdrückt sind usw. Die weniger Guten sind die, die rebellieren, sich gegen die Traditionen auflehnen, die versuchen, wie Europäerinnen zu leben. Und das allein reicht, um sie als Kellermädchen, als Nutten, als Huren zu bezeichnen. Mädchen mit diesem Ruf bestrafen sie dann mit Vergewaltigung und Verbrennen. Letztes Jahr wurde nämlich noch eine weitere Grenze überschritten: ein junges Mädchen von 17 Jahren wurde bei lebendigem Leib angezündet." In diesen Vierteln rund um Paris gilt er nicht, der Schlachtruf der Franzosen, nicht "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" , hier überlebt der Stärkere, so wie im Dschungel: 90 % sind arbeitslos und ihnen gehört die Straße. Die Polizei bleibt draußen, für einen Araber möchte keiner sein Leben aufs Spiel setzen. Vor ein paar Jahren hat der Staat dann Bäume gepflanzt und Fassaden neu gestrichen - doch hat diese "Geste der Menschlichkeit" hier niemanden beeindruckt. Eine Szene aus dem Buch: Ich lege mich hin. Wie ein Roboter. Es kommt mir bekannt vor. Ich wehre mich nicht mehr. Der Boden ist ekelhaft, es ist kalt, es ist feucht, es stinkt. Ich spüre, wie mein Rücken eiskalt wird, aber ihn, ihn spüre ich nicht. Reglos liege ich da, ich bin nicht mehr in meinem Körper. Wie beim letzten Mal flüchte ich mich weg von hier, weg von ihm und in meinen Kopf. - War's gut? - Du Arschloch fragst mich, ob es gut war! Ich könnte kotzen! Das ist die Antwort, die ich dir geben will, du Scheißkerl! Samira Bellil: "Gerüchte machen in diesen Vierteln schnell die Runde. Jeder ist auf dem Laufenden und jeder schweigt. Die Mädchen stehen unter enormem Druck. Solange sie noch keine Anklage erstattet haben, wiederholen sich die Massenvergewaltigungen, manchmal täglich, von 5, 10, 15 Jungs. Wenn sie sie anzeigt, wird der Druck noch größer, gewalttätiger, sie werden physisch und psychisch misshandelt. Die Mädchen werden verprügelt, bespuckt und ihre Familien werden angegriffen." Für diese Mädchen ist "La Maison des Potes" eine Anlaufstelle, ursprünglich eine Art "Selbsthilfegruppe" um Freizeitangebote für Jugendliche zu organisieren, inzwischen, ist dieser Verein ein wichtiges Instrument im Kampf gegen Gewalt und Unterdrückung. Unter dem Slogan "Ni Putes, ni Soumises" ("Weder Nutten, noch Unterdrückte") gingen im März diesen Jahres 30 000 Frauen auf die Straße und zwangen die Politiker, endlich Maßnamen zu ergreifen: sexuelle Aufklärung in den Schulen, Schutz und psychologische Betreuung für die Opfer, Ethikunterricht für beide Geschlechter. Die Präsidentin vom "Maisons des Potes sagt dazu: "Der Fall Samira Bellil, was sie in ihrem Buch erzählt, ist unglaublich, denn wir haben hier eine Jugendliche, die diese barbarischen Akte aushalten muss und ganz zufällig durch sämtliche Sicherheitsnetze fällt, und das in unserer Gesellschaft. Keiner war da, der diesem Mädchen helfen wollte. Das ist doch unglaublich, einfach unvorstellbar! Was geht in unserer Gesellschaft eigentlich ab!" Einige Gedanken aus dem Buch: Seit neun Jahren versuche ich vergebens wieder aufzubauen, was zerstört wurde: mein Leben, mein Ich. Seit neun Jahren sterbe ich vor Schmerz. Es ist - als sei es gestern gewesen. K. hat bezahlt Er ist seit drei Jahren wieder frei. Er hat seine Schuld gegenüber der Gesellschaft bezahlt. Ich zahle immer noch. Das ist die Ungerechtigkeit, der ich ausgesetzt bin. Man hat mir alles genommen: meine Sorglosigkeit, meine Lebensfreude, meine Menschlichkeit. Geblieben sind mir nur Tränen und krankhafte Gedanken, die mich in jedem Augenblick meines Lebens begleiten. Samira Bellil: "Heute bin ich vielleicht, lächelnd, voller Energie und mit Lust zu kämpfen. Aber das war harte Arbeit, das ist nicht von heute auf morgen gekommen, das waren acht Jahre Therapie! Fünf, allein fünf um wieder lachen zu können, um lachen zu wollen. Und ich wollte noch lachen, aber das geht nicht jedem so." Samira Bellil erhält heute viele Briefe, auch von Männern, Vätern, Brüdern, von Rechtsanwälten und Ärzten. Auch sie wollen ihr signalisieren, dass sie hinter ihr stehen. Es ist kein Kampf "Frauen gegen Männer", es ist ein Kampf gegen das Schweigen, gegen missverstandene Traditionen und patriarchische Systeme, ein Kampf um die Würde der Frau.
Hmmm. Prinzipiell schon. Ist gerade eher so ein bisschen ein Zeitproblem bzw. dass ich alles mögliche andere lesen SOLLTE und dann irgendwann keine so große Lust mehr auf Bücher habe. Über den Gantenbein habe ich von jemand, der sich damit intensiver schon beschäftigt hat, jedenfalls gehört, dass er interessant sein soll.
Nachdem Du ihn gelesen hast, würdest Du es ganz sicher wissen . Ich kenne das Buch auch nicht, wäre aber dabei (am besten aber erst zwischen Weihnachten und Neujahr - ich lese so langsam :lol: )
ich weiß nicht - aber ich denk zb. den alchimist habt ihr sicher schon gelesen oder? ich noch nicht - das würd mich schon interessieren
Ja was issn jetzt? Wollt Ihr, oder nicht? Mir wurde gerade Gefährliche Geliebte von Haruki Murakami empfohlen. Habe es mir schon gekauft, aber noch nicht damit angefangen.
Haruki Murakami schreibt - meiner Meinung nach - sehr surreal. Das gefällt mir natürlich Gefährliche Geliebte fand ich sehr gut. Mister Aufziehvogel ist auch recht nett, allerdings teilweise etwas mühsam. Naokos Lächeln hab ich angefangen; das Buch ist mir allerdings beim Umzug irgendwie abhanden gekommen. Kafka am Strand hab ich kürzlich erst gelesen und fand ich bis jetzt am besten. Die Kurzgeschichten und Erzählungen von Murakami sind auch sehr lesenswert Da wären "Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah" und "Nach dem Beben" Hmmm... wie ihr seht, bin ich - glaub ich - Haruki Murakami Fan
Hej ich kenn noch ne Freundin die erst Hesse gelesen hat und nun auf Haruki Murakami steht Da muß ich mir doch auch mal ein Buch von ihm zulegen
ganti ist mein favorit, aber alles andere ist mir auch recht. die gefährliche geliebte hab ich ebenfalls bereits gelesen, aber das macht ja nicht... liebste grüßchen...
Haruki Murakami kenne ich nicht, würde ich aber evtl. auch mitlesen, da ich momentan eh auf der Suche nach einem guten Buch bin.