Bioladen - Pro und Contra

Discussion in 'German' started by Pit Schepatsche, Sep 6, 2006.

  1. Pit Schepatsche

    Pit Schepatsche Member

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  2. Heaven

    Heaven Senior Member

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    Also im Bio - Laden kauf ich eher selten ein, ist mir zu teuer (außer dieses eine Olivenöl, auf das ich so steh und das es nur dort gibt). Wenn dann hab ich in diesem großen da in Nürnbergs Fußgängerzone (wie heißt das nochmal? Basics oder so???) eingekauft, weil das noch günstiger war.
    Aber ich kaufe sehr viele Bio-Produkte beim Diskounter. Zb. bei Dm (!), Aldi, Plus - die haben echt feine Biosachen und viel billiger als im Reformhaus.
    Oder ich achte in letzter Zeit darauf, dass ich weniger Sachen mit künstlichen Inhaltsstoffen usw. kaufe. Aber manchmal kann ich nicht auf mein Spezi oder eine Hand voll Chips verzichten :(
    Natürlich ist nicht überall Bio drin wo Bio drauf ist. Bio-Obst und Gemüse jedoch schmeckt aber halt einfach besser. Da kann man sagen, was man will.
     
  3. Southernman

    Southernman Boarischer Rebell

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    Also, ich habe mir so bis vor 8 bis 9 Jahren keinen grossen Kopf um Bio gemacht, was jetzt nicht heissen soll, dass es mir egal war, was und wo ich kaufte. Aber ich war ständig on the road, habe mich unterwegs verpflegt, wie es sich halt gerade ergab und in meiner Küche zu Hause bloss Tee gekocht. Dann kam ich mit meiner Ex zusammen, die einen damals 8jährigen Sohn hatte und sehr darauf achtete, wie es um Gemüse und Obst stand, sprich, sie misstraute den von der EU zugelassen Grenzwerten für Pestizide und andere Errungeschaften der modernen Landwirtschaft und wollte für ihr Kind kein Risiko eingehen. Beim Adrian war es sogar dann so, dass er nicht nur mit biofood ernährt wurde, als sich z.B. raustellte, dass auf die in bester ökologischer Absicht angeschafften wiederverwendbaren Stoffwindeln mit Hautirritationen reagierte bekam er von da an ungebleichte Biowegwerfwindel verpasst.
    So Läden, wie Du beschreibst, wo man Dich wg. Deines Outfits schief anschaut, gibt es in hier in München schon lange nicht mehr. Die Petra war damals immer bestens informiert, welches Produkt in welchem Laden gerade am günstigsten war und so konnte es vorkommen, dass wir auf Einkauftour zwei oder drei Läden ansteuerten.
    Unser Lieblingsladen ist nach wie vor ein kleiner Laden in der Innenstadt, der einer Italienerien und Ex-Sannyassin gehört. Der ihr Laden läuft so gut, dass sie mittlerweile im Nachbarviertel noch einen grossen, mehr Supermarkt-ähnlichen zusätzlich aufgemacht hat. Die Maria ist schwer in Ordnung und wollte auch jedesmal mit mir auf der Harley eine Runde um den Block drehen, wenn ich vorbei kam, ungeachtet der schrägen Blicke einiger weniger Kunden auf mich. Ansonsten ist der Biomarkt hier in München fest in der Hand von Bio-Handelsketten, Basic usw. und auch Aldi und Konsorten sind längst auf den Biotrend angesprungen. Zusätzlich gibt es im Münchner Umland jede Menge Öko-Bauern, die direkt ab Hof verkaufen, selbst das städtische Gut im Norden von München produziert und verkauft seit Jahren ab Hof ökologisch. Und dann gibt es noch eine andere Petra, eine liebe Freundin seit über 30 Jahren, Mutter von drei inzwischen Erwachsenen Buben, die sich in den 90ern dazu gezwungen sah, arbeiten zu gehen, weil ihr Mann als Künstler einfach nicht den grossen Durchbruch schaffte, um die 5-köpfige Familie zu ernähren. Sie nahm damals einen Job in einem kleinen Bioladen an, den sie später übernahm. als ihre damalige Chefin aufhörte. In diesen Laden kamen dann vor ein paar Jahren Leute, die ihr eröffneten, dass die Firma Landmann's plane, in Landsberg einen grossen Supermarkt zu eröffnen und es dann wohl um ihren winzigen Laden geschehen sei. Sie machten ihr das Angebot, Anteilseignerin und Geschäftsführerin in dem neuen Laden zu werden. Und der neue Laden flutscht, die Petra hat über 15 Leute in Teilzeit angestellt und ihre drei Buben arbeiten mittlerweile auch bei ihr, der Jüngste als Auszubildender. Ich hab mich natürlich auch schon gefragt, wie bio ist das alles, was da so angeboten wird und habe die Petra gelöchert. Von ihr weiss ich um die rigorosen Massstäbe und Kontrollen, die zumindest bei den Grossen, wie Demeter und co angelegt werden und dass bio nicht gleich bio ist, nur weil es drauf geschrieben wird. Man muss sich die einzelnen Marken und Label schon genauer anschauen. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, wenn Dein Laden ein echter Bioladen ist, dass sie sich trauen, Dir was anderes unterzujubeln. Ich für meinen Teil vertrau der Petra und fahre ein-zweimal im Monat bei ihr vorbei um meinen Bedarf an Nahrung und Körperpflegemitteln bei ihr zu decken. Ok, ich krieg bei ihr auch Personalrabatt, obwohl ich nicht dort arbeite, aber angesichts des immer wieder vorkommenden kläglichen Versagens staatlicher Kontrollen fühle ich mich so sicherer. Und so viel teurer, wie immer gesagt wird, ist es auch nicht, wenn man gleiche Qualitätsansprüche bei den herkömmlichen Produkten anlegt und nicht die Super-Super-Billig-Sonderangebote als Massstab nimmt.

    www.bio-siegel.de


    Die wichtigsten Ökosiegel lt. Stern
     
  4. ~grof~

    ~grof~ Member

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    Bei uns kommt fast nur Bio in die Tüte. Wir kaufen im Bioladen ein, der das Zeugs gerne aus der Region holt. Ja es ist teurer, dafür leisten wir uns kein Auto und verzichten tw. auf sonst unnötigen Schnickschnack ...

    Bio ist auf jedenfall gesünder für einen selbst und gesünder für die Umwelt. Und leckerer ist es noch dazu. Aus meiner Sicht ein absolutes Muss Bio, regionale und Fair-Trade Produkte zu kaufen. Bedauerlich finde ich es, dass es hier nur ein Bio Restaurant/Imbiss gibt, davon würde ich mir mehr wünschen ...

    Bio Lebensmittel sind der eine Schritt. Doch immernoch Klammoten/Kleider kaufen welche von Kinderhänden in Asien hergestellt werden? Der nächste Schritt lautet also Bio u. FairTrade Anziehsachen, was imho noch viel mehr ins Geld geht als das Essen.
     
  5. Pronature69

    Pronature69 Member

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    Schnell mal eine kleine Anmerkung zu den Discountern und Bio-Produkte:
    ist alles o.k. und ich bin froh, daß man Bio jetzt auch günstiger erwerben kann, aber...

    ...achtet bitte bei den Milchprodukten darauf, daß sie nicht von dem Müllermilch-Konzern sind. Leider liefert der auch Bio-Produkte an die Discounter. Natürlich steht da nicht Müller drauf, aber an den Stempeln kann man es erkennen. Die EWG Betriebsnummern, die man meiden sollte sind
    D-BY 718, D-BY 103, D-SN 016 und D-NI 061, im übrigen sind die Sachsenmilch-, Weihenstephan und diverse Eigenmarken der Discounter aus dem Müllermilch-Konzern. Ich habe nämlich leider eine Zeit lang die Biomilch aus dem Plus gekauft - auch Müller :( .

    So, sonst kaufe ich auch viele Sachen beim Öko-Bauern direkt. Maria Laach ist ganz in der Nähe und dort gibts einen Bio-Laden der z.B. Bio-Fleischprodukte (esse ich aber eh fast gar nicht mehr) und einige andere Sachen zu echt fairen Preisen anbietet. DM ist für mich auch ´ne gute Adresse, da kauf ich auch immer den leckeren Zartbitter Brotaufstrich (hmmmm yummy, yummy!). Da ich nur Frischmilch trinke kaufe ich Biomilch nur zu ca. 30% (weil sie nicht so lange haltbar ist, wie die "normale" Frischmilch), aber ich versuche mich da auch immer mehr umzustellen. Früchte und Gemüse, daß ich nicht vom Biobauern kaufe, gibt es aus unserem Supermarkt ausschließlich mit Bioettikett für mich.
    Fazit: ich kaufe lieber weniger und dafür gut, regelmäßig und dafür frisch, dann braucht man auch nix wegzuwerfen.
    Es gibt aber auch ein paar Lebensmittel in meinem Haushalt, die nicht Öko sind.

    Zu den Produkten der VR China nur soviel: in anderen Foren in denen ich mich schon mal rumtreibe :rolleyes: , habe ich oft die folgende Signatur:

    Solange in der VR China auf die eigenen Leute geschossen wird, Menschen zu hauf hingerichtet und Zwangsarbeiter und Kinder in den Fabriken arbeiten - kaufe ich nix daher und wenn es noch so gut und noch so billig ist!


    Das ist oft mit sehr viel Arbeit und Rennerei verbunden, aber mir ist es das wert!
     
  6. Humgalli

    Humgalli Member

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    Also als Koch kann ich dazu nur sagen: Bio Gemüse schmeckt viel besser da es nicht nur auf Ertrag gezüchtet wird, langsamer wächst und mehr Nährstoffe hat. Ich kaufe fast nur Bio Sachen und die Geschichte mit dem Preis ist totaler Schwachsinn. Man muss ja keine unmengen von allem in sich reinfressen - ich persönlich Esse lieber 3x die Woche sehr gute Qualität als täglich Massenhaft Schund. Mal ganz davon abgesehen kaufe ich absolut nicht in Lidl, Aldi und wie sie alle heißen ein, zum einen weil ich das nicht unterstützen will und zum andern schmeckt mir der ganze Scheiß einfach nicht - die Fake Produkte ausm Aldi habich mal probiert und muss sagen - schmeckt beschissen ich hab fast alles weggeworfen. Vieleicht klingt das alles ein bizchen übertrieben aber im Grunde genommen ist es so und die andern 15 Köche aus meinem Betrieb können mir da sicherlich zustimmen. Mal abgesehen davon das man von dem ganzen Geschmacksverstärkern (Glutamat etc. ) und den andern perversen Inhaltsstoffen Allergien bekommt, habe ich auch garkeine Lust mehr eine Aldi Salami z.B. zu essen, nachdem ich mir nur kurz die Inhaltsstoffe durchgelesen habe. Leider ist der Geschmackssinn vieler Normalbürger sehr verkümmert, und ihnen schmeckt dann nurnoch das Fertig-Zeug. Für die meisten Menschen ist es leider normal geworden täglich min. einmal Fleisch zu essen und statt frischer Zutaten nurnoch Trockenkräuter etc reinzumixen. Ich habe bei mir festgestellt das seitdem ich in der Küche arbeite ( jetzt knapp 2 Jahre) mein Geschmack viel besser geworden ist, ich fast nurnoch auf der arbeit esse und mir sehrviel fertiges / gekauftest garnichtmehr schmeckt. Besonders bei Fleisch achte ich sehr auf die Qualität - wer eingepacktes Fleisch ausm Aldi kauft, der sollte nicht erwarten das es schmeckt geschweige denn das er seiner Gesundheit etwas gutes tut - von dem armen Tier mal ganz zu schweigen.
     
  7. ~grof~

    ~grof~ Member

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    Leider ist meine Hauptmahlzeit , das Mittagessen selten Bio :( Auf der Arbeit keine Zeit zum selber Kochen, nur die Möglichkeit ne kalte Stulle mitzubringen und zu essen, doch keine Lust drauf.

    Die Mensa ist nebenan, dort gehe ich gerne hin, da es mehr Abwechslung als in der Frittenbude gibt. Doch Bio ? Fehlanzeige. Zerkocht sind die Nudeln und das Gemüse auch mitunter... Wo das Fleisch herkommt wag ich kaum zu fragen. Manchmal gehe ich dann auch zu dem ein oder anderen Imbiss, doch wirklich Bio haue ich mir Mittags leider nicht rein.

    Dafür ist der Nachtisch, das Obst wieder aus dem Bioladen und zu 3/4 sogar aus der Region :) (Bananen wachsen hier leider nicht ;) )
     
  8. Pronature69

    Pronature69 Member

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    Ne Mensa ohne Bio-Pampe :eek: ? Dat gibt´s doch gar nicht! Ich habe ja schon sehr viele Mensen gesehen und getestet, aber alle hatten (neben der "normalen" Pampe) immer auch Bio-Pampe! In Bochum hat mir das ein, oder andere Gericht sogar mal relativ gut geschmeckt. Die hatten aber auch als einzige Gerichte die man als Essen bezeichnen konnte. Sonst war es halt mehr oder weniger gut schmeckende Pampe. Besonders appetitlich ist die "liebevolle" Art und Weise, wie die Pampe von den Mitarbeiterinnen in Ihren Plastikhandschuhen mit den selben aus den "Trögen" auf den Teller geklatscht wird/wurde. Hmmm, da hat die Mittagspampe immer direkt noch besser geschmeckt. O.k., bevor ich hier wieder Off-Topic abdrifte...
     
  9. Kastenfrosch

    Kastenfrosch Blaubeerkuchen!! Lifetime Supporter

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    ja.... nächster Thread ist dann: Wo ist die beste Mensa? *gggg*


    Jedenfalls zu den Preisen wollte ich noch sagen, daß Biopreise nicht unbedingt zu teuer sind, sondern die anderen VIEL zu billig. Bsp Hähnchen. ein normales gibt's ab 2.50 oder 3.00 € wenn ich richtig informiert bin, ein Biohähnchen kostet 12-15 €. Warum? Weil man für 3.00 € kein gesundes gutes Hähnchen aufziehn kann. Ausserdem werden für Bioprodukte sicher keine illegal eingeschleusten Osteuropäischen Arbeiter in Fleischfabriken wie sklaven gehalten. Und das sind Dinge, die Lebensmittel teuer machen. Genau das selbe gilt für Gemüse, wobei die Preise nicht so stark auseinander gehen. Qualität kostet einfach. Das ist doch bei Weinen auch so. Wenn ich einen für ein Paar cent im Tetrapack kaufe, ist das was ganz anderes, wie wenn ich einen für 8 € kaufeGutes Futter und Gute Lebensbedingungen für die Tiere, Bei der Landwirtschaft ein auf Qualität und Nachhaltigkeit statt auf schnellen profit und Masse ausgerichtete wirtschaftsweise, und faire bezahlung für die Produzenten, ob das nun Bananenbauern in Afrika oder Milchbauern hier sind.

    Was meint ihr warum es immer mehr Fleischskandale gibt? Weil Fleisch nicht so billig sein kann, deswegen werden Waren verkauft, die ich noch nicht mal mehr Hunden geben würde....
    (Mensch bin ich in diesen Tagen mal wieder froh, und stolz Veggie zu sein....)


    Liebe Grüße,
    *~KaFro~*
     
  10. yellow

    yellow Member

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    Da muss ich bei allem zustimmen, ihr habt ja so recht. Mir ist Bio vor allem beim Fleisch wichtig. Ich esse zwar nur ganz selten eins (1-2 Mal im Monat), aber dann nur Bio. Sicherlich ist es viel teurer als Fleisch aus der Massentierhaltung, aber wenn man nicht so oft Fleisch isst kann man sich das auch leisten...Das Wichstigste ist mir die Haltung der Tiere. Und man schmeckt eindeutig auch einen Unterschied.
    Zu den Fertigprodukten kann ich nur sagen, dass es stimmt, dass viele Menschen schon so sehr an all die Geschmacksverstärker gewohnt sind, so dass ihnen natürliches Essen gar nicht mehr schmeckt. Das finde ich schon sehr traurig.
    Man kann nur hoffen, dass der momentane Bio-Trend nicht nur ein Trend ist, sondern noch viel alltäglicher wird..
     
  11. Southernman

    Southernman Boarischer Rebell

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    So wie die Kinder, die natürliche Erdbeeren als weniger schmackhaft einstuften, weil ihre Geschmacksrezeptoren auch schon längst beschädigt sind, dazu kommt der Beschiss mit den angeblich natürlichen Aromen, wie Erdbeeraroma aus Hühnerknochen, weil diese ja schliesslich auch als 'natürlich' eingestuft werden. Das mit den Glutamaten, den Geschmacksverstärkern ist auch eine ganz üble Masche, ich bekomme von diesen z.B. sofort allergische Reaktionen, mittlerweile auch schon da, wo man es eigentlich nicht erwarten sollte, z.B. in 5 Sterne Feinschmeckerlokalen, in die es mich ab und dann auch mal hin verschlägt. Gut finde ich, dass es seit einigen Jahren obligatorisch ist, Inhaltstoffe angeben zu müssen, auch wenn dies oft sehr versteckt oder fast unleserlich geschieht und auch noch bestimmt viel beschissen wird dabei, aber immerhin, es überlässt einem selbst mehr Entscheidungsspielraum, sich darauf einzulassen oder nicht, gerade auch, um den Bogen zum Erziehungsthread zu schlagen, wenn es um Kinder geht. Das ist auch eines der Gebiete, wo ich mich auf keine Diskussion mit dem Adrian einlasse und mir einfach herausnehme, kraft meines Amtes nein zu sagen, wohl wissend, auch aus der Erfahrung mit seinem älteren Stiefbruder heraus, dass es für ihn ein Anreiz ist, dann gerade die buntesten Sachen besonders interessant zu finden.
     
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