Sitze grad in meinem Zimmer, höre "The only time is now" von Grateful Dead und bin etwas deprimiert. Mein Freundeskreis, ja meine besten FreundInnen können das alles nicht nachvollziehen. Sie sagen selbst von sich, dass sie z.B. lieber der kommerziellen Musik lauschen, weil die leichter auf die Ohren geht. Mit "meiner" Musik können sie so gar nichts anfangen. Auch nicht mit allem, was mein Interesse an den 60ern betrifft. Manchmal fühl ich mich ganz schön einsam, was diese Sachen anbelangt... Aber: the only time is now!
ein kleiner Tip von mir: Als ich mit den alten Leuten rumhing, haben wir auch nur so nen kommerzielles Zeug gehört. Über The Dead wurde gelacht. Dann habe ich mir in der 9. nen paar progressive Hip Hopper zugelegt und die mochten die Velvets, Dead, Zappa, Düül 2 usw. Aber eins ist sicher: die Musik bleibt immer. Auch wenn du mal keinen hast, der deine Musik hört, kannst du immer in nen Plattenladen gehen und deine Freunde besuchen. Ansonsten guck mal, ob ihr nen monatlichen Plattenflohmarkt habt. Die Leute werden es verstehen.
was meinst du denn mit "das alles"? ich hab viele verschiedene freunde. und die meisten von denen hören gern das was auf mtv etc. läuft, weil das leicht verdaulich ist. stört mich nicht. wenn ich auf eine party gehe, tanze ich auch zu dem was da so läuft. nur bei so bumm-bumm-"musik" bin ich weg. die ist so schrecklich. über das was ich höre rede ich kaum. klar, die wissen alle, dass ich seit herbst 2000 total auf nightwish stehe und eher sowas oder älteres oder aber sowas höre, wo wütende frauen singen. aber was genau wissen sie halt nicht, weil ich genau weiß, dass es sie nicht interessiert oder sie z.b. anfangen sachen zu sagen wie "das bringt einen ja runter" wenn ich mal ani difranco anmache. neulich zeigte ich meiner besten freundin, wie ich mein online-journal bearbeitet hatte und dabei zeigte ich ihr auch manches, was ich geschrieben hatte. bei einer art "fragebogen" stand bei bands unter anderem"inkubus sukkubus" und sie war ganz entsetzt, dass sie so gar nicht weiß, was ich eigentlich höre. wieder andere denken, sie könnten mir einen gefallen tun, wenn sie die woodstockplatte auflegen....auf einer party mit mindestens 10 death metalern unter den gästen! und eine einzige person ist eher auf meiner wellenlänge und bildet mit z.t. musikalisch weiter. hmm, ja, so ist das, aber es stört mich nicht. bis auf wenn wirklich beschissene sprüche kommen wie der mit dem runterbringen.
was mir noch aufgefallen ist: ich habe selbst mit meinem aktuellen Musikgeschmack Probleme. Kaum einer in meiner Umgebung hört Stockhausen, Acid Mothers Temple and The Melting Paraiso U.F.O (und ihre tausend querprojekt wie z.B. Father Moo and the Black Sheep oder Kawabata Makoto & Jennifer Gentle), Mellow Mark (den kennen wenigstens einige), IQ, Schandmaul (naja, ist mittlerweile raus aus dem Underground), Stravinsky, Luigi Nono, Peter Gabriel (den kennen aber so gut wie alle) usw. Alternative akzeptieren dann wieder "Outkast", "Destinys Child" und "The Dust Brothers" nicht. Wenn du dich dann noch für Schafe, Fische, Bienen, Peanuts, Garfield, Gartenzwerge, Undergroundfilme aus Frankreich & Japan, Herman Van Veen, usw. interessiert ist es fast völlig vorbei. Den Rest bekommen die meisten, wenn sie mein Zimmer sehen (da hängen z.B. Kleiderbügel unter der Decke). Ich weiß was du meinst. Im übrigen kann ich dir nur die Bands, die ich genannte habe, weiterempfehlen! P.S.: Und interesse für Mode, Design, Kunst kommt genauso scheiße bei Jungs wie "Gilmore Girls", "Dawsons Creek" und "Buffy".
Hmm, was ist den hier los? Mal wieder Zeit für eine Renaissance des Existenzialismus? >> [...] In philosophischen Begriffen gesprochen hat jeder Gegenstand ein Wesen und eine Existenz. Ein Wesen, das heißt eine konstante Gesamtheit von Eigenschaften; eine Existenz, das heißt eine gewisse effektive Anwesenheit in der Welt. Viele glauben, erst komme das Wesen und dann die Existenz: daß zum Beispiel Erbsen entsprechend der Idee von Erbsen wüchsen und rund würden und daß Gurken deshalb Gurken seien, weil sie am Wesen der Gurke teilhaben. Diese Idee entspringt dem religiösen Denken: Wer ein Haus bauen will, muß ja tatsächlich genau wissen, welchen Gegenstand der schaffen will: das Wesen geht hier also der Existenz voraus; und für alle, die glauben, daß Gott die Menschen schuf, muß er es entsprechend der Idee getan haben, die er von ihnen hatte. Aber selbst jene, die nicht glauben, haben diese traditionelle Auffassung behalten, daß ein Gegenstand immer nur in Übereinstimmung mit seinem Wesen existiere, und das ganze 18.Jahrhundert hat gedacht, daß es ein allen Menschen gemeinsames Wesen gäbe, das man Menschennatur nannte. Der Existentialismus dagegen hält daran fest, daß beim Menschen – und nur beim Menschen – die Existenz dem Wesen vorausgeht. Das bedeutet ganz einfach, daß der Mensch zunächst ist und erst danach dies oder das ist. Mit einem Wort, der Mensch muß sich sein eigenes Wesen schaffen; indem er sich in die Welt wirft, in ihr leidet, in ihr kämpft, definiert er sich allmählich; und die Definition bleibt immer offen. [...] Wenn der Mensch nicht ist, sondern sich schafft, und wenn er, indem er sich schafft, die Verantwortlichkeit für die ganze Gattung Mensch übernimmt, wenn es weder einen Wert noch eine Moral gibt, die a priori gegeben ist, sondern wenn wir in jedem Fall allein entscheiden müssen, ohne Stütze, ohne Führung und denken noch für alle, wie sollten wir da nicht Angst haben, wenn wir handeln müssen? Bei jeder unserer Taten geht es um den Sinn der Welt und den Platz des Menschen im Universum; selbst wenn wir es nicht wollen, schaffen wir durch jede unserer Taten eine allgemeine Werteskala, und angesichts einer so umfassenden Verantwortlichkeit sollten wir nicht von Furcht ergriffen sein? [...] Die Angst ist keineswegs ein Hindernis für das Handeln, sondern vielmehr dessen Voraussetzung, und sie ist eins mit dem Sinn jener erdrückenden Verantwortlichkeit aller gegenüber allen, die unsere Pein und unsere Größe ausmacht. Was die Hoffnungslosigkeit angeht, so muß man das folgendermaßen verstehen: Es ist wahr, daß der Mensch unrecht hätte zu hoffen. Aber was heißt das anderes, als daß die Hoffnung das schlimmste Hemmnis für das Handeln ist. Darf man hoffen, daß der Krieg ganz allein und ohne uns zu Ende geht [...], daß die Privilegierten der kapitalistischen Gesellschaft [...] ihre Privilegien aufgeben? Wenn wir all das hoffen, brauchen wir nur die Hände in den Schoß zu legen. Der Mensch kann nichts wollen, wenn er nicht zunächst begriffen hat, daß er auf nichts anderes als auf sich selber zählen kann, daß er allein ist, verlassen auf der Erde inmitten seiner unendlichen Verantwortlichkeiten, ohne Hilfe noch Beistand, ohne ein anderes Ziel als das, das er sich selbst geben wird, ohne ein anderes Schicksal als das, das er sich auf dieser Erde schmieden wird. Diese Gewißheit, diese intuitive Erkenntnis seiner Situation, das ist es, was wir Hoffnungslosigkeit nennen: es ist keine schöne romantische Verstörtheit, wie man sieht, sondern das nüchterne und klare Bewußtsein von der Lage des Menschen. So wie die Angst nicht vom Sinn für die Verantwortlichkeit unterscheidet, ist die Hoffnungslosigkeit eins mit dem Willen; mit der Hoffnungslosigkeit beginnt der wahre Optimismus: der Optimismus dessen, der nichts erwartet, der weiß, daß er keinerlei Recht hat und ihm nichts zukommt, der sich freut, auf sich allein zu zählen und allein zum Wohl aller zu handeln. [...] << [Jean-Paul Sartre, aus „Der Existentialismus ist ein Humanismus“, 1944, 1986 Rowohlt Verlag Reinbek]
vielleicht wollen wir aber auch einfach nur für uns persönlich den übergang von der mimesis (nachahmung) in die poiesis (das hervorbringende, selbst schaffende) schaffen. oder haben es geschafft, aber müssen damit klar kommen, teilweise alleine zu sein... @ sheep: "P.S.: Und interesse für Mode, Design, Kunst kommt genauso scheiße bei Jungs wie "Gilmore Girls", "Dawsons Creek" und "Buffy"." find ich nicht, aber du weißt ja, dass ich diesbezüglich nen schaden habe
Natürlich... vielen, lieben Dank! War so aufgeregt und mit herunterladen beschäftigt, dass ich doch glatt vergessen hab, mich zu bedanken
Vielen Dank, für die aufmunternden Worte... ich glaub von Zeit zu Zeit hat man einfach mal nen Durchhänger. Aber heute scheint die Sonne wieder und heute Abend geh ich auf ne 68er Party... mit lauter netten Leuten dort. Und euch hab ich ja auch noch (wichtig, wichtig) @ Southernman: Du weißt, die meiste Zeit bin ich optimistisch! Interessanter Text. Und am Montag gehn wir zwei uns richtig coole Muke (hehe) reinziehn, ja? Don`t forget to ... boogie
Versuch mal 6.7.1977 Live @ Winterland zu bekommen. Es wird dir gefallen. Ist mein Lieblingskonzert (mal vom Jam mit Ken Kesey abgesehen - Acid Test).
Damit Du laut mitsingen kannst, wenn die Nummer gespielt wird: Together we stand , divided we fall , Come on now people , let's get on the ball and work together , Come on , come on let's work together , now now people , 'Cause together we will stand ev'ry , ev'ry girl and a man ... Before when things go wrong , as they sometimes will , And the road that you travel , it stays all up hill , Let's work together , come on , come on , let's work together , Now now people , you know together we will stand , Ev'ry boy , girl , woman and a man ... Oh well now , two or three minutes , two or three hours , What does it matte rnow , if this time go round , Let's work together , come on , come on , Let's work together , now now people , 'Cause together we will stand , Ev'ry boy , every woman and a man ... Oh well , make someone happy , make someone smile , Let's all work together and make life worth while , Let's work together , come on , come on , Let's work together , now now people , 'Cause together we will we stand , Ev'ry boy , girl , woman and a man ... Because together we will stand , Ev'ry boy , girl , woman and a man Well together we will stand , Ev'ry boy , girl , woman and a man ... Yeah... Let's work together , come on , come on , Let's work together , come on , come on