konservativ sein heisst doch nur erstmal an bestimmten Werten festzuhalten. Da ist doch grundsätzlich nichts verkehrt daran, nicht alle Nase lang seine Werte komplett auf den Kopf zu stellen.
Wer oder was sollen diese "Konservativen" denn sein? Das klingt so doch erstmal sehr nach Klischee. Dann doch bitte konkret: Oettinger? Den rechten Rand der CDU? Die katholische Kirche? Kurz: bestimmte Menschen. Ansonsten schließ ich mich erst mal grof an. Ich kann das, was mir wichtig ist, was ich für richtig halte, nicht einfach so auf den Kopf stellen. Will ich gerade auch gar nicht, sehe auch keine Gründe dafür. Bin ich dann auch konservativ? Oder (@woodstock) rechts und damit unten durch? *grübel*
Villeicht sind wir ja auch schon echt konservativ, weil wir einen Style haben der vor bald 40 Jahren "in" war....
Konservativ (von Lateinisch conservativus – bewahrend) bedeutet „am Hergebrachten festhaltend“ oder auch „althergebracht“ (eine konservative Technik). Es findet Anwendung: In der Politik: siehe Konservatismus oder Neokonservatismus In der Soziologie: siehe Soziales Milieu In der Medizin: Nicht operativ, sondern durch eine angemessene Behandlung das Gewebe des verletzten erkrankten Organs erhaltend, siehe Konservative Therapie. In der Physik: Eine Kraft, bei der die längs eines Weges verrichtete Arbeit nur vom Anfangs- und Endpunkt, aber nicht vom Weg selbst abhängt; im Unterschied zu einer dissipativen Kraft. Siehe auch konservative Kraft bzw. konservatives System. Im Ingenieurwesen: Eine Annahme ist konservativ, wenn sie auf der sicheren Seite liegt, siehe konservative Annahme. In der Biologie: Die Replikation der DNA erfolgt semikonservativ.
dort heißt es z.B. ""Konservatismus (bzw. konservativ) ist nicht ein Hängen an dem, was gestern war, sondern ein Leben aus dem, was immer gilt" das klingt nicht so schlecht .... wir konservativen wir :-D
Das hat bestimmt auch ein Konservativer geschrieben. Im Ernst - politisch Konservative gibt es wahrscheinlich auch einige, bei denen das im eher Positiven gilt. Aber prinzipiell würde ich da den Begriff eher so auffassen, dass er die betrifft, die schon beinahe erzkonservativ sind, eher starr, vielleicht auch mal schon dogmatisch. Nur das gibt´s ja auch in die andere Richtung. Schon mal was von "permanenter Revolution" gehört? :tongue:
Konservativ sein, dogmatisch sein, konform sein ... alles sehr ähnliche Dinge Ohne einen neuen Thread aufzumachen: Was haltet ihr von Konformismus bzw. Nonkonformismus ? zieht ihr immer die gleichen Socken (links und rechts) an, oder ist euch das egal? Wo ist euch Konformität wichtig, wo seid ihr Nonkonform ? (non)Konformismus bezieht sich wohl in erster Linie auf die (bürgerliche) Gesellschaft, kann sich allerdings auch auf alles möglich beziehen ... , z.B. Hippie-Klischees.
Ich bekenne, ich ziehe die gleichen Socken an. Teils aus Gewohnheit, teils aus - vielleicht auch angewöhntem - Gefühl von Ästhetik. Ändern würde ich das wohl nur, wenn die Farben dann harmonieren. Wo ist mir Konformität wichtig? Vielleicht am ehesten dort, wo ich entweder massive Probleme bekommen würde, die ich in dem Moment nicht verkraften kann (habe ich aber bis jetzt eher selten erlebt). Oder da, wo ein zu sehr unkonform sein andere vor den Kopf stößt und verletzt. Am Ende bleibt aber der Maßstab irgendwo doch, danach zu schauen, was für mich gerade wichtig und stimmig ist, was sich mit meinen Prioritäten in Einklang bringen lässt, aber auch mit denen anderen. Ob das dann konform oder nonkonform ist, hmmm, das steht glaube ich oft eher im Hintergrund. Müsste ich mal überlegen oder mich von jemand auf erhellende Beispiele stoßen lassen, wo ich mich dran prüfen kann. PS@grof: Wie Du die Fragestellung gewendet hast, gefällt mir übrigens richtig gut. Bringt noch ein bisschen mehr Leben rein und trifft den Punkt gerade ganz gut. Wobei ich allerdings glaube, dass es dabei auch ein Stück weit darum geht, wie weit man bereit ist, Dinge zu verändern oder eben einfach zu lassen, wie sie sind - unabhängig davon, ob das zu anderen konform ist. Auch der größte Unkonformist kann total konservativ und dogmatisch darin sein. Oder?
Wo bin ich konform oder nonkonform? Gute Frage, weil es bei mir da nämlich auch die Sache mit dem "Hippie-Stereotyp" und der bürgerlichen Gesellschaft gibt. Meine Haare sind, auch wenn Dreads keine seltenheit sind, in der bürgerlichen Gesellschaft immerhin eher nonkonform. Für Hippies schon eher konform. Wobei sich da ja aber eher nicht die Frage stellt. Für mich selbst, sind sie mittlerweile sowas wie eine Ehe. Ich liebe sie, aber wir zoffen uns auch ganz schön oft! Meine Studienwahl, Lehramt, ist irgendwo doch sehr bürgerlich konform. Meine Fächerwahl einfach nur ungewöhnlich. (Kunst/Chemie). Irgendwo hab ich die Tendenz, nicht ganz in den Gruppen in denen ich mich Bewege (die Stadt, die Akademie, die Uni, Hippies) zum Einheitsbrei dazuzugehören. Und das find ich schön so. Socken zieh ich übrigens manchmal zwei verschiedene an. Aber nur wenn beides Wollsocken sind, und somit die selbe Struktur haben ;-) Wichtig ist, denke ich, jeglichen Dogmatismus zu vermeiden. Das ist eigentlich das allergrößte Problem. Denn der verhindert ein aufeinander zu gehen in jedem Bereich.
wie kann man sich mit seinen haaren zoffen (damit will ich keines wegs sagen, das haare dinge sind ) ?
@ woodstock69: indem einige der haare aus der reihe tanzen (denn das sind ja eh die schlimmsten, nicht wahr ) und man sie wieder resozialisieren muss (mit der häckelnadel zum beispiel) zu dem (unpolitischen) konservativen: also ich persönlich bin in einer hochburg konservativen lebens aufgewachsen, die sich in einer ziemlich offenen, liberalen etc. landschaft befindet und ich denke, dass es eine sache ist, eigene werte für sich aufzustellen und an diesen festzuhalten und ne andere sache ist, dieser traditionele konservatismus der vererbt wird. vom zweiten halte ich nicht wirklich viel, was wohl auf meinen erfahrungen (polnisches elternhaus) beruht. meistens ist dieser doch recht intolerant anderen gegenüber und schränkt den menschen auf falsche art und weise ein (religion, umgangsformen, allg. benimmregeln, halt die algemeine weltanschauung). menschen die versuchen ihre einstellungen und moral selbstständig zu entwickeln (was sicherlich nicht objektiv zu gestalten ist, auf grund der verschiedenen einflüsse) werden durch diese erfahren wahrscheinlich viel toleranter, da sie merken, wie stark dies von den jeweiligen umständen abhängt. anders leute die z.b. von geburt an in eine moral (z.b. die katholische) hineingeboren werden und diese bis zum ende als einzig akzeptable anerkennen. dies würde ich als konservativ bezeiechnen und behaupte zugleich, dass es so schwieriger sei verständis für andere aufzubringen oder zu versuchen objektiv über etwas nachzudenken, da die moral ja schon vorgeschireben ist. die ersteren, die ne eigene, nicht nur auf traditionen beruhende moral/meinung aufgebaut haben, sind in dem sinne freier, da nichts vorgegeben ist an das sie sich halten müssen und so können sie eher fehler akzeptieren und die moral überdenken ( ich weiß, dass dies nicht immer zutrifft, da sich trotzdem noch viele dafür entscheiden, lieber weniger selbständig nachdenken und dies gerne mal nem buch wieder der bibel, dem koran, ... überlassen) naja, ich weiß dass man nicht pauschalisieren kann und das möchte ich auch nicht, denn auch konservative können recht tolerant sein, war immerhin auch mal ultrakonservativ, und andersrum gibt es auch viele intolerante und engstirnige. mich persönlich schreckt das konservative jedenfalls immer etwas auf
OT: Das mit dem Haarproblem sind eher Probleme wie: Zu lang, zu schwer, im Sommer zu heiß, und zu viele um sie unter Kaputzen zu stecken ohne daß ich wie Quasimodo aussehe. Aber andererseits sind sie auch so schön weil sie mittlerweile sooo lang sind, und so viele sind und so....
Haltet Ihr folgenden Ausspruch über Deutschland für "konservativ"? Den Autor mag ich hier erstmal noch nicht nennen. Ich glaube, es ist spanend, den Text erstmal ohne das Wissen um den Autor auf sich wirken zu lassen. Wer es jetzt schon genau wissen mag, der kann auch hier schauen, wo das Zitat her ist, und den gesamten Zusammenhang nachlesen. Vielleicht können wir den Teil der Debatte inklusive Autor ja mal noch ein wenig vertagen...
Oft, wenn ich mich auf so etwas einlasse, mache ich "dicke Backen", wenn ich sehe, wer sich da geäußert hat. Dennoch, ich halte diese Aussage nicht unbedingt für "konservativ", sondern vielmehr für gut beobachtet. Die "zivilatorische Mission des Bürgertums" jedoch entlockte mir ein schmunzeln. Ich bin mal gespannt, wer der Autor ist...