Ich finde es einen riesen Schweinerei, dass wir künftig Studiengebüren zahlen sollen! Über 500 Euro IM Semester. Ich persönlich werde wahrscheinlich nur noch in meinem letzten Semester betroffen sein, aber für alle Studienanfänger ist das eine Katastrophe, es sei denn Papa hat einen dicken Geldbeutel! Damit wird Bildung zum Privileg derer, die es sich leisten können. Von wegen Chancengleichheit. Wer sich sein Studium schon durch ständiges Arbeiten nebenbei finanzieren muss, wird damit gleich doppelt gestraft. Und gleichzeitig werden in Bayern mehrer Erziehungswissenschaftliche Fakultäten (wahrsch. Bayreuth, evtl. Bamberg) ganz geschlossen und auch Nürnberg ist in Gefahr. Einige Lehrstühle mussten bei uns schon dicht machen. Und die CSU schreibt sich Bildung so auf`s Programm! Ein Witz! Noch dazu besonders sinnvoll, nach Pisa, die Erziehungswissenschaftlichen Fakultäten zu schließen! Vielleicht wandern unsere Studenten jetzt in andere Bundesländer, die keine Studiengebühren erheben ab, oder verzichten ganz aufs Studium. Einfach nur traurig! Danke Ede! (folgendes aus Tageschau.de) Bundesverfassungsgericht hat den Weg für die Einführung von Studiengebühren frei gemacht. Das vor zweieinhalb Jahren erlassene bundesweite Gebührenverbot verletzt das Gesetzgebungsrecht der Länder und ist damit nichtig, entschied das Gericht in Karlsruhe. Der Bund habe damit seine Gesetzgebungskompetenz überschritten, hieß es zur Begründung. Damit gab der Zweite Senat der Normenkontrollklage von sechs unionsgeführten Bundesländern gegen die im August 2002 ins Hochschulrahmengesetz aufgenommene Regelung statt. Die rot-grüne Koalition hatte damit die Gebührenfreiheit fürs Erststudium bundesweit zwingend festgeschrieben. Mehrere Bundesländer planen Gebühren Bisher haben nur Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg und das nicht zu den Klägern gehörende Niedersachsen angekündigt, Gebühren einführen zu wollen - Bayern möglichst schon zum kommenden Wintersemester. Das Gericht geht davon aus, dass Studiengebühren den Ländern nun die Chance geben, die Qualität ihrer Hochschulen zu verbessern. Außerdem würden die Gebühren bei den Studenten zu einer "wertebewussten Inanspruchnahme" der Unis führen. Es sei zudem anzunehmen, dass die Länder die Gebühren sozialverträglich gestalten, damit auch Studenten aus einkommensschwachen Familien ihre Chancen auf Bildung wahren könnten, heißt es im Urteil.
Und? Lasst ihr euch das gefallen? Andererseits, aufmüpfig zu sein könnte sich contraproduktiv auf die zukünftgen Karriereaussichten erweisen, Egal, was ihr daraus macht, ich erklär mich in guter alter Anarcho-Revoluzzer-Tradition schon mal solidarisch mit euch. ;-) You say you want a revolution Well you know we all want to change the world You tell me that it's evolution Well you know We all want to change the world But when you talk about destruction Don't you know you can count me out Don't you know it's gonna be alright Alright Alright You say you got a real solution Well you know we'd all love to see the plan You ask me for a contribution Well you know We're doing what we can But when you want money for people with minds that hate All I can tell you is brother you have to wait Don't you know it's gonna be alright Alright Alright You say you'll change the constitution Well you know we all want to change your head You tell me it's the institution Well you know You better free your mind instead But if you go carrying pictures of Chairman Mao You ain't going to make it with anyone anyhow Don't you know know it's gonna be alright Alright Alright The Beatles - Revolution - The White Album -
In Hamburg war heute auch eine Demo. Und die Polizei hat sich auch gleich wieder von ihrer besten Seite gezeigt. Eine Studentin hat vorm Rathaus angeblich Reizgas abbekommen, als es Gedränge vor der Absperrung am Rathaus gab.
es gibt zwei sachen, die mir nicht klar sind: 1) wieso schreien alle nach einer bildungselite wenn von nun an das geld doch mehr zählt als die intelligenz? ist das nicht ein so offensichtlicher widerspruch, dass es jedem auffallen müsste? 2) ich finde, bildungspolitik sollte zum größten teil bundesangelegenheit sein. ja, ich bin für gleichwertige ausbildung (12 oder 13 Jahre) für gleichwertige abiture (zentral oder lokal) und auch für gleichwertige studienbedingungen. also ständig dieses kompetenzgerangel geht mir auf die nerven. und dann noch: die größten idioten sind die studenten, die studiengebühren mit der begründung rechtfertigen, dass damit die bildung besser würde (bei soviel dämlichkeit werd ich aggressiv lol) schon jetzt könen viele nicht studieren, denn es ist ja bereits teuer. würde man eine ausbildung machen, könnte man geld verdienen und viele eltern können kein geld geben oder sind etwas geizig. wenn dann noch 500 euro im semester dazu kommen, werden es noch weniger studenten aus einkommensschwachen familien sein egal wie intelligent sie sind. vielleicht komme ich hier in sachsen noch durch, wenn nicht, muss ich wohl erstmal urlaubssemester für's geldverdienen einlegen tz
ich dachte, ich hätte mich verhört. was so weit weg schien ist nun so nah. schöne scheiße. auf die barrikaden, leute.
hier in nrw soll es ja keine geben, wie ich das verstanden habe. die uni auf der ich bin hat stattdessen ihre ganz eigene art, nur bestimmte leute studieren zu lassen, wie z.b.: - nc auf frühere "loserfächer", also die, die jeder "einfach mal so" studiert hat so nach dem motto "ach, deutsch kann ja jeder, nehm ich das mal..." - ab wintersemester können studis von weiter weg auch nicht mehr nach hause wenn sie pech haben, da es dann auch am samstag vorlesungen und seminare gibt und zwar in allen fächern und nicht nur in bestimmten. der kommentar dazu in unserem käseblättchen war zum kotzen. irgendwas mit "dann muss man eben darauf verzichten zu schatzi nach hause zu fahren." ich bin froh, noch mal davongekommen zu sein...nicht, dass meine eltern es sich nicht leisten könnten, aber ich arbeite gar nicht gut unter druck, und den hätte ich ja dann und ich weiß, dass ich dem nicht standhalten kann. ich bin anfang dieses semester fröhlich und positiv gestimmt in die uni gegangen und schon musste ich sehen wie der zustand war, die erstis die ich betreut habe hatten zum teil ihr studienbuch noch gar nicht, alles überfüllt und in manche kurse die man unbedingt braucht kommt man nicht rein. nach 2 tagen war ich dermaßen daneben und das noch mit dem druck, dass man möglichst schnell fertig werden muss um den eltern nicht lange auf der tasche zu liegen...das muss noch schlimmer sein.
Da ist bei uns in HH große Demo. Bei Dir auch? Was die Kompetenzen betrifft: Ich habe gelesen, dass der Bund da früher mehr Kompetenzen hatte, die er dann aber in irgendwelchen Verhandlungen abgetreten hat. Den Salat, der dabei rauskommt, den sehen wir jetzt - und werden ihn wohl auch bald zu spüren bekommen. 2x Studiengebühren pro Jahr, insgesamt wahrscheinlich 1000 Euro, das wird echt happig. Ich hab mal hochgerechnet, das sind 84 Euro, die ich im Monat "einsparen" muss, wenn ich von meinen Eltern nicht mehr Geld bekomme oder einen besser bezahlten Job finde. Oder 84 Euro, die ich sonst ausgegeben hätte, um mir doch mal was zu gönnen - und die damit dem Binnenkonsum dienten. Tja, die Wirtschaft wird sich nicht gerade freuen, dass ihnen mit den Studenten womöglich mal wieder eine Zielgruppe einbricht. Aber wer weiß - so vielen scheint es egal zu sein. Vielleicht zahlen bei denen allen Mama und Papa das ganze aus der Portokasse und setzen es noch von der Steuer ab. Dann wird sich bei denen auch nicht viel ändern.
Das geht mir ja schon so. Ich hätte mein Studium abbrechen müssen, wenn ich nicht von der Friedrich Ebert Stiftung ein Stipendium bekommen hätte. Und das nur aus Strafe dafür, dass ich über den zweiten Bildungsweg komm und schon ne Ausbildung hab. Ich hätte nicht mal Anspruch auf Bafög oder Stipendium - und dann auch noch Studiengebühr. Das legt denen, die über den zweiten Bildungsweg kommen noch mehr Steine in den Weg.
soweit ich weiß gibt es drei zentrale streikstädte am 3. Februar: Norden - Hamburg Osten - Leipzig Westen - Essen Süden - Mannheim oder?
ich muss gestehen, dass ich bundesweit keine ahnung habe. ich wusste von der norddemo in hh, aber mehr nicht. und informationen gibt es hier leider so wenige, da ist es auch gar nicht so klar, wo man sie bekommen könnte.
bei den letzten Streiks in HH hab ich mal eine zeit lang versucht, auch über indymedia an infos zu kommen, ohne damit so 100%ig zufrieden zu sein. Aber jetzt hab ich nochmal einen blick reingeworfen. und das, was da steht, ist ja schonmal besser als nix.
Bei uns in Erlangen und Nürnberg gab es auch große Proteste. Schon letztes Jahr. Geholfen hat es nichts.
Ich denke, es geht uns hier in Deutschland verdammt gut und halte Studiengebühren grundsätzlich für richtig, der Modus Operandi macht hier den Ton.
Überall in Deutschland jubeln die Studenten, tanzen ausgelassen auf den Straßen: Das Bundesverfassungsgericht hat das Verbot für Studiengebühren aufgehoben! Endlich ist ein Studium etwas wert, weil es demnächst auch etwas kostet. Und zwar pro Semester soviel: Germanistik: 500 Taler; Anglistik: 500 Pfund Sterling; Volkswirtschaft: 1000 Petrodollars; Medizin: 1000 Rückenmark; Geschichte: 500 Kronen; Diätetik: 50 Pfund weniger (in nur vier Wochen). Aus Titanic
Nur mal ein paar Zahlen: wir haben momentan ca. 2 Millionen Studenten in Deutschland. Angenommen, alle zahlen 1000 Euro pro Jahr (einen zu erwartenden Rückgang mal außer Acht gelassen), wären das insgesamt 2 Milliarden Euro. Demgegenüber bringt die Tabaksteuer dem Staat jährlich rund 14 Milliarden Euro. (okay, bin Nichtraucher , aber trotzdem!)
Fakt ist nunmal, dass Studiengebühren ohne ausreichende Unterstützung für Studienwillige, die nicht mit übermäßigem Reichtum gesegnet sind, quasi zur Bildungsbarriere werden. Das Studium scheitert an der Finanzierung - oder sorgt dafür, dass man es mit einem Berg an Schulden beendet. Deswegen: wir können über Gebühren reden, wenn Studenten, die die nötigen Gelder alleine nicht aufbringen können, eine angemessene Förderung erhalten. Richtig bleibt aber auch: Ein freier Zugang zur Bildung wäre besser und würde bei entsprechender Ausstattung der Unis dazu führen, dass es mehr hochqualifizierte Absolventen gäbe, die vielleicht auch den einen oder anderen Job schaffen könnten.